Der Eintritt in den chinesischen Markt mag verlockend klingen. Um die sprachlichen und kulturellen Unterschiede überwinden zu können, sind jedoch gründliche Recherchearbeiten und eine durchdachte Strategie vonnöten.
Über 1,1 Milliarden Menschen sprechen Mandarin oder Standardchinesisch, wie es auch genannt wird, bei den meisten ist es die Muttersprache. Das ist ein sehr großer Teil der Weltbevölkerung und schafft einen riesigen Verbrauchermarkt, den Unternehmen mit globalen Ambitionen unmöglich ignorieren können.
China ist der weltweit größte Exporteur von Waren und unterhält daher wichtige Handelsbeziehungen mit seinen Verbündeten und Rivalen gleichermaßen. So ist es beispielsweise Deutschlands größter Handelspartner, und mit den Vereinigten Staaten werden die meisten Ein- und Ausfuhrgeschäfte getätigt.
Hinter all diesen kommerziellen Tätigkeiten steckt die Geheimzutat eines jeden guten Geschäfts: die Kommunikation. Die Interaktion mit Partnern in China ist ein wesentliches Element für erfolgreichen Handel, und eine einwandfreie Übersetzung sowohl aus dem als auch ins Standardchinesische oder in einen anderen der Hauptdialekte Chinas ist für viele Unternehmen eine Notwendigkeit.
Die Lokalisierung Ihrer Produkt- und Markensprache (Anpassung an die sprachlichen und kulturellen Erwartungen) für China kann jedoch eine Herausforderung darstellen. Hier sind einige der wichtigsten Überlegungen.
1. Komplexität der Sprache
Chinesisch ist eine der komplexesten Sprachen der Welt und stellt viele englischsprachige Menschen oder Sprecher einer anderen europäischen Sprache auf die Probe. Obwohl es keine Geschlechter oder Zeitformen kennt, hat es ein einzigartiges Schriftsystem, das aus Tausenden von Zeichen besteht. Selbst um vereinfachtes Chinesisch (entwickelt in den 1950er-Jahren zur Verbesserung der Alphabetisierungsraten) fließend lesen zu können, muss man mindestens 2.500 Zeichen kennen. Das gesprochene Chinesisch verwendet außerdem unterschiedliche Töne, mit deren Höhe jeweils die Bedeutung des Gesagten verändert wird.
Um Chinesisch übersetzen oder dolmetschen zu können, sind daher Ausbildung, Fachwissen und Erfahrung erforderlich. Chinesisch ist keine Sprache, die man in ein paar Monaten lernen kann. Um gut sprechen und schreiben zu können, braucht es Zeit und Übung.
Auch wenn Mandarin die am weitesten verbreitete Form der chinesischen Sprache ist – es gibt noch einige andere vorherrschende regionale Dialekte, und je nach Zielgruppe müssen Sie vielleicht darüber nachdenken, in einen dieser Dialekte zu übersetzen. Sollten Sie einen Dolmetscher für Kantonesisch dabei haben, wenn Sie Geschäfte in der Provinz Guangdong und den wichtigen Regionen Hongkong und Macao machen? Und ist der Shanghai-Dialekt eine Option für Ihr Marketing-Audiomaterial für die pulsierende Metropole an der asiatischen Ostküste? Außerdem müssen Sie bedenken, wo traditionelles Chinesisch dem vereinfachten Chinesisch im Schriftlichen vorgezogen wird.
2. Kulturelle Konventionen
China blickt auf eine extrem reichhaltige Geschichte zurück, und seine heute so komplexe und einzigartige Kultur konnte sich aus Traditionen entwickeln, die tausende von Jahren in die Geschichte zurückreichen. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihre Kommunikation die richtige Botschaft vermittelt, müssen Sie die Normen, Tabus und Bräuche der chinesischen Gesellschaft verstehen.
Hier sind nur einige der Dinge, auf die Sie achten sollten.
- Farben und Symbole: Rot ist in China eine positive Farbe, die für Erfolg, Freude und Glück steht. Weiß hingegen wird mit dem Tod in Verbindung gebracht und bei Beerdigungen getragen.
- Formen der Anrede: Die Höflichkeitsform wird nach wie vor verwendet, um Kollegen, Fachleute, Fremde und sogar Mitglieder der eigenen Familie anzusprechen. Sie ersetzt oft Pronomen und zeigt die Wertschätzung, die man einer Person entgegenbringt, sowie die eigene Bescheidenheit.
- Zahlen: Zahlen können eine große Bedeutung besitzen. Die 8 gilt als Glückszahl, während die 4 vermieden wird, weil sie sich auf das chinesische Wort für Tod reimt. Für Marketingzwecke sollten Zahlen in China also mit Vorsicht verwendet werden!
- Familiäre Werte: Familiäre Werte haben eine große Bedeutung, und der älteren Generation wird stets Respekt gezollt.
- Was Sie besser nicht sagen sollten: Die chinesische Regierung erkennt bestimmte historische Ereignisse nicht an und Verweise darauf werden ausgelöscht. Auch die Verwendung des Namens „Tibet“ in englischen Beschreibungen gilt aktuell nicht als akzeptabel.
Die Kenntnis der kulturellen Nuancen und Konventionen ist entscheidend, wenn Sie möchten, dass Ihre Geschäfte in China reibungslos verlaufen. Als erfahrener Sprachdienstleister setzt t’works professionelle Linguisten ein, die zugleich Experten im Lokalisieren von Sprachen sind, um kulturellen Erwartungen gerecht zu werden.
3. Technische Herausforderungen
Viele der Websites und Apps, die wir im Westen kennen, sind in China nicht verfügbar. Hier gibt es eine ganz andere Palette an sozialen Medien, Suchmaschinen und E-Commerce-Plattformen. In China zu verkaufen bedeutet, das Angebot Ihres Unternehmens an diese verschiedenen Websites anzupassen. Angesichts von mehr als einer Milliarde Internetnutzern allein in China können sich die Renditen lohnen.
Die bevorzugten chinesischen Suchmaschinen sind Baidu, Sogou, Shenma und Haosuo, obwohl auch Microsofts Bing in den letzten Jahren etwas an Boden gewinnen konnte. Baidu dominiert zwar, aber nicht in dem Umfang wie Google in den westlichen Volkswirtschaften – jede Suchmaschine hat ihre Stärken. Um in einer chinesischen Suchmaschine aufgeführt zu werden, braucht man in der Regel eine Website, die in der Volksrepublik gehostet wird und in vereinfachtem Chinesisch geschrieben ist.
Die bei weitem beliebteste Methode, in China online zu gehen, ist das Mobiltelefon: Fast alle Internetnutzer greifen auf diese Weise auf das Internet zu. Beim Online-Shopping bevorzugen die Chinesen einen einzigen Zugangspunkt, an dem Websites mehrere Marken an einem zentralen Ort anbieten, und sie tätigen viele Einkäufe über die sozialen Medien. Über einen QR-Code zu bezahlen, ist in China ganz normal, und Social-Media-Influencer haben in dem Land großen Einfluss.
Wenn man sich die Zeit nimmt, um genau zu verstehen, was die chinesischen Verbraucher antreibt – wie sie kaufen, welche Benutzererfahrung sie erwarten und welche Sprache und Bilder ihnen am meisten zusagen –, benötigt man Investitionen und Fachwissen, aber die Mühe wird sich lohnen.
Wenden Sie sich an die Experten
Nur wenn Sie Ihre Kommunikation an die Vorlieben des chinesischen Marktes anpassen, haben Sie eine Chance, dort Fuß zu fassen. Vertrauen bei einer Zielgruppe zu schaffen bedeutet, starke Beziehungen aufzubauen. Die Sprache, die Sie dabei verwenden, spielt eine große Rolle dabei, Vertrauen in ein Produkt oder eine Dienstleistung zu generieren.
t’works verfügt über mehr als 75 Jahre gemeinsame Erfahrung in der Bereitstellung funktionierender Sprachdienstleistungen für seine Kunden. Unsere talentierten Teams verfügen über hervorragende Lokalisierungskenntnisse für spezifische Märkte. Wir beraten Sie gerne, wie Sie Chinesisch optimal für Ihren Erfolg einsetzen können.