Global Accessibility Awareness Day

Global Accessibility Awareness Day (GAAD) 2023

Die digitale Welt für mehr Menschen zugänglich zu machen, sollte unser gemeinsames Ziel sein

Im Jahr 2024 fällt der Global Accessibility Awareness Day auf Donnerstag, den 16. Mai. Dieser Tag soll uns allen bewusst machen, auf welche Barrieren Menschen stoßen, wenn sie umfassend an der digitalen Welt teilhaben möchten, und was wir tun können, um diese Barrieren abzubauen. Wir alle sollten diesen Tag zur Kenntnis nehmen, denn so viele von uns sind direkt davon betroffen, und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit kennt fast jeder jemanden in Familie und Freundeskreis, der in irgendeiner Form von digitaler Ausgrenzung betroffen ist.

Fakten, Kampagnen und rechtlicher Rahmen

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leben 1,3 Milliarden Menschen mit einer „signifikanten Behinderung“, das entspricht einer von sechs Personen. Die Zahl der Menschen mit Behinderung nimmt zu. Viele davon sind außerdem stärker von Armut und Krankheit betroffen als Menschen ohne Behinderung. Sie haben oft Mühe, die Vorteile der Dienstleistungen, Informationen und Unterhaltung zu nutzen, die die vernetzte Welt bietet.

Die Vereinten Nationen sind der Ansicht, dass der digitale Zugang ein grundlegendes Menschenrecht ist. Sie setzen sich für die digitale Inklusion für alle ein – einer der „8 Schlüsselbereiche für Maßnahmen“ auf ihrer Roadmap für digitale Zusammenarbeit.

Das World Wide Web Consortium ist eine gemeinnützige Organisation, die an der Entwicklung universeller Standards für das Internet arbeitet. Sie hat eine Reihe von Grundsätzen für die Barrierefreiheit im Internet entwickelt, die darauf basieren, dass digitale Inhalte  „erkennbar, bedienbar, verständlich und zuverlässig“ sind. Diese bilden in vielen Ländern die Grundlage für die Gesetze zur digitalen Barrierefreiheit. Dutzende Länder haben inzwischen ihre eigenen Vorschriften, darunter die USA, in Europa und dem Vereinigten Königreich. In diesem Sinne wird im Juni 2025 der European Accessibility Act in Kraft treten. Er verlangt von den Unternehmen die Umsetzung von Maßnahmen zur Barrierefreiheit für (unter anderem) Websites, audiovisuelle Medien und E-Commerce-Systeme.

Sprachzugang oder digitale Barrierefreiheit?

In einem unserer letzten Blog-Beiträge ging es um die Bedeutung des Sprachzugangs und die Aufnahme weiterer Sprachen in alle Arten von öffentlich zugänglichen Inhalten. Mehr Sprachen bedeuten natürlich, dass mehr Menschen an Konversationen teilnehmen können, die sie sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene betreffen. Oft reicht es jedoch nicht aus, Websites und Medien in mehreren Sprachen zur Verfügung zu stellen. Digitale Inhalte müssen für so viele Menschen wie möglich vollständig zugänglich sein, unabhängig von ihrer Sprache oder Behinderung.

Was ist digitale Barrierefreiheit und wie kann sie erreicht werden?

Websites, Apps, Online-Bildungskurse, Software, Musik, eBooks und Videospiele sind alles Beispiele für digitale Produkte, die für viele von uns eine wichtige Rolle in unserem täglichen Leben spielen. Für Menschen mit Behinderung ist es jedoch nicht immer einfach, sie zu nutzen.

Obwohl die Technologie und die Werkzeuge zur Verbesserung der Zugänglichkeit vorhanden sind, fehlen sie bei digitalen Produkten immer noch weitestgehend. Es könnte viel mehr getan werden, um Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Es folgen einige Beispiele.

  • Für Menschen mit Sehbehinderungen oder Blinde sollten Bilder mit Alt-Texten versehen werden, und auch Audiobeschreibungen für Videos können hilfreich sein.
  • Gehörlosen oder schwerhörigen Menschen wird durch Untertitel in Videos und visuelle Signale anstelle von Audiohinweisen geholfen.
  • Menschen mit kognitiven oder Lernbehinderungen profitieren von einfacher Sprache und klarem, übersichtlichem Design.
  • Für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen ist die Interaktion über Sprache, Text oder Gesten oft unerlässlich.

Auch für Menschen ohne anerkannte Behinderung können diese unterstützenden Technologien von Nutzen sein.

Ältere Generationen, die nicht mit digitalen Werkzeugen aufgewachsen sind, können von den Vorteilen einer einfacheren Website-Navigation und einfacher Sprache profitieren. In „Mobile-First“-Märkten, in denen die Mehrheit der Online-Aktivitäten auf dem Smartphone erfolgt, können die Nutzer von angepassten Layouts und Designs profitieren, zum Beispiel von optimierten Farbkontrasten. Immer mehr Menschen nutzen Bildunterschriften, um Inhalte an lauten oder öffentlichen Orten ohne Ton zu sehen, und lesen Untertitel in ihrer Zweitsprache, um ihren Wortschatz und ihr Verständnis zu verbessern.

Wie kann die Sprachbranche helfen?

Die Übersetzung ist nur ein Element des Kommunikationsprozesses. Übersetzungsdienstleister wie t’works bieten heute viele sprachbezogene Dienstleistungen als Teil ihres Portfolios an. Barrierefreiheit ist dabei eine natürliche Erweiterung jeder Lokalisierungsstrategie.

Die Lokalisierung von Inhalten für eine Zielgruppe bedeutet, dass diese Personen bei allem, was sie sehen, lesen oder hören den Eindruck haben, es wäre eigens für sie gemacht worden. Sprache, kulturelle Bezüge, Seitenlayout, Zahlungsoptionen, Maßeinheiten, Zeiträume und so weiter sind alle an die lokalen Erwartungen angepasst. Durch die Lokalisierung kann die Botschaft die gewünschte Zielgruppe leichter erreichen.

Durch die Verbesserung der Zugänglichkeit wird die Reichweite der lokalisierten und mehrsprachigen Inhalte logischerweise noch weiter erhöht. Die Berücksichtigung von Schriftarten und -größen für unterschiedlich lange Sprachen oder die Optimierung von Texten für barrierefreie Tools wie Bildschirmleser, die eine einfache Sprache ohne Abkürzungen und Fachjargon bevorzugen, sind nur einige der Möglichkeiten, wie Barrierefreiheit in den Lokalisierungsprozess integriert werden kann.

Sprachspezialisten sind auch daran beteiligt, den audiovisuellen Medien eine größere Reichweite zu verschaffen. Ihre Dienste können Gebärdendolmetschen, Audiodeskription, Transkription in Blindenschrift, Voiceover und Untertitelung umfassen, die alle eine bessere Zugänglichkeit für verschiedene Gruppen ermöglichen.

Durch die rasche Übernahme der neuesten Sprachtechnologien sind Sprachdienstleister gut aufgestellt, um die neue Generation von Tools der künstlichen Intelligenz zu implementieren, die mehr Menschen mehr Inhalte zugänglich machen. KI wird mittlerweile zur Unterstützung von Bildunterschriften und Untertitelung sowie in Bereichen wie Live-Transkription und Sprache-zu-Text-Technologie eingesetzt.

Alle profitieren von Barrierefreiheit

Bei der Barrierefreiheit geht es nicht darum, Zugeständnisse zu machen. Es geht darum, dass sich jedes Mitglied der Gesellschaft in der digitalen Welt entfalten kann. Und es sind nicht nur Menschen mit Behinderung, die davon profitieren, die positiven Auswirkungen sind vielfältig.

Unternehmen, die mehrsprachige und zugängliche Inhalte bereitstellen, erreichen mehr Menschen, die sich über ihre Produkte und Dienstleistungen informieren können, und erweitern so ihren potenziellen Kundenstamm. Sie stärken außerdem ihren Markennamen und ihr Unternehmensimage und steigern das Vertrauen der Menschen in ihr Unternehmen.

Die Einhaltung von Gesetzen wird immer wichtiger, insbesondere im Bereich der Barrierefreiheit. Bei der Expansion in neue Märkte ist es wichtig, die Anforderungen an die Barrierefreiheit und die Mehrsprachigkeit zu berücksichtigen.

Aber mehr als alles andere ist Barrierefreiheit ein Schritt zur Gestaltung einer inklusiven und sozialen Welt, in der wir alle leben möchten. Wir sollten alle darauf hinarbeiten, dass alle Menschen die gleichen digitalen Möglichkeiten haben, unabhängig davon, welche Sprache sie sprechen oder mit welcher Behinderung sie leben.

Sprechen Sie noch heute mit t’works darüber, wie wir Sie dabei unterstützen können, mehrsprachige und barrierefreie Inhalte zu erstellen. Kontaktieren Sie uns über den unten stehenden Link.

Ihr(e) persönliche(r) Ansprechpartner:in

Marie-Laure Vinckx

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