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Was ist Terminologie und warum ist sie so wichtig?

Das A und O

Das Terminologiemanagement spielt eine entscheidende Rolle im Übersetzungsökosystem.  Es ist einer der vorrangigen Investitionsbereiche von Sprachdienstleistern (Language Service Providers, LSPs) und gilt oft als Schlüssel zu einer erfolgreichen Lokalisierungsstrategie. Eine Umfrage aus dem Jahr 2020 ergab, dass 46 % der befragten Sprachdienstleister für 2021 weitere Investitionen in das Terminologiemanagement planten. Es wurde zudem als eine der drei wichtigsten Technologien der Branche bewertet. Angesichts des steigenden Übersetzungsvolumens und Preis- und Zeitdrucks hoffen viele LSPs, dass Terminologie-Tools ihnen dabei helfen werden, den prognostizierten Content-Zuwachs nach der Pandemie zu bewältigen.

Unter den Übersetzungsdienstleistern herrscht die Überzeugung, dass ein effizientes, strukturiertes, technologiebasiertes System für das Terminologiemanagement den Kunden große Vorteile verschafft und ihnen hilft, ein globales Publikum besser zu erreichen. t’works ist da keine Ausnahme. Wir wissen, dass Terminologiemanagement einer der zentralen Prozesse ist, der es uns ermöglicht, herausragende Übersetzungs- und Lokalisierungsleistungen anzubieten.

In diesem und weiteren Blogbeiträgen werden wir klar und anschaulich vermitteln, warum Terminologie eine so wichtige Rolle spielt: Wir erklären, was genau Terminologie ist, wie man sie verwaltet und warum Terminologiemanagement Ihrem Unternehmen dabei hilft, eine effektive Kommunikation für Lokalisierungszwecke und darüber hinaus zu gestalten.

Was genau meinen wir eigentlich mit „Terminologie“? Wie definieren wir einen Terminus?

Es ist schwer, eine einheitliche Definition zu finden, doch unter einem Terminus wird im Allgemeinen mehr als nur ein einfacher Alltagsausdruck verstanden. Ein Terminus beschreibt ein Konzept – normalerweise in einem bestimmten Fachbereich – und hat eine einzigartige Bedeutung. Im kommerziellen Umfeld ließe sich daher sagen, dass jedes Wort, das eine bestimmte Relevanz für ein Unternehmen oder eine Organisation besitzt, ein Terminus sein kann, egal, ob es anderweitig eine „besondere“ Bedeutung hat oder nicht.

Termini fungieren als Brücke zwischen Text und Bedeutung und wer die richtigen Begriffe verwendet, kommuniziert effizient und präzise. Wenn mehrere Termini als Stellvertreter eines Fachbereichs zusammengefasst werden, bilden sie gemeinsam eine Terminologie, die mit diesem Bereich assoziiert wird. Der Kontext dieses Bereichs verleiht den Termini ihre einzigartige Bedeutung.

Ein Unternehmen wird durch seine eigene Gruppe von Termini (bzw. seine Terminologie) repräsentiert, durch die es seine grundlegende (Marken-)Identität erhält. Alle Stakeholder, die mit dem Unternehmen verbunden sind, ob Mitarbeiter, Lieferanten, Käufer, Investoren, Wirtschaftsverbände usw., verwenden diese Terminologie, um zu gewährleisten, dass die Kommunikation rund um das Unternehmen konsistent und korrekt ist.

Terminologie im Alltag

Wir denken zwar nicht viel darüber nach, aber wir sind ständig von Terminologie umgeben. Sie wird fortwährend in alltäglichen Situationen verwendet, um eine erfolgreiche Kommunikation sicherzustellen.

Wir haben die Bedeutsamkeit der Terminologie erst kürzlich im Zuge der Covid-19-Pandemie erlebt. Mit dem Virus kam eine Vielfalt an Wörtern, die wir bisher nicht kannten oder benutzten, und wir alle mussten sie uns aneignen und verstehen lernen. Da die Pandemie uns so unmittelbar und schwerwiegend traf, begannen wir praktisch über Nacht, Begriffe wir Coronavirus, Lockdown, Kurzarbeit, Herdenimmunität und Social Distancing in unseren täglichen Wortschatz aufzunehmen. Viele von uns wurden regelrecht zu Amateurvirologen und begannen, Worte wie Epidemiologie, R-Wert, Inzidenz und dergleichen in Gesprächen mit Freunden zu verwenden. Wir übernahmen die Covid-19-Terminologie sehr schnell, und das half uns, mit dem Geschehen umzugehen.

Schädliche Terminologie

Wer unangebrachte Begriffe verwendet, kann echten Schaden anrichten. Im Zuge der Kampagnen von Black Lives Matter im Jahr 2020 wurden wir zu Recht verstärkt auf seit Langem bestehende rassistisch aufgeladene Wörter im Branding von Produkten und Unternehmen aufmerksam gemacht. Mehrere Unternehmen begannen daraufhin, diese verletzende Terminologie auszutauschen. Ein eng mit der Sprachenindustrie verbundener Sektor, die Technologiebranche, beschleunigte einen bereits wachsenden Trend in diesem Bereich, rassistische und unterdrückende Bezeichnungen in Software und Computerprogrammiersprachen zu ersetzen.

Die Wahl der richtigen Terminologie kann sich sehr stark darauf auswirken, wie ein bestimmtes Thema wahrgenommen wird, und sogar unser Verhalten beeinflussen. Im Journalismus ermöglicht die Wahl der korrekten Termini den Medien, eine sachliche und authentische Berichterstattung zu gewährleisten.

Im Jahr 2019 verkündete die britische Zeitung The Guardian, dass sie ihre Art der Umweltberichterstattung ändern würde, um die zunehmende Schwere der Situation abzubilden. So sei der Begriff „climate change“ nicht länger passend, stattdessen würden sie von „climate crisis“ oder „emergency“ sprechen und „global heating“ statt „global warming“ verwenden. Diese Anpassung der Terminologie soll den Lesern helfen, die Dringlichkeit der Lage besser zu verstehen und genauer informiert zu sein.

Terminologie im kommerziellen Umfeld

Das sind einige überzeugende Beispiele dafür, warum Terminologie so wichtig ist. Sie spielt eine entscheidende Rolle dabei, unsere Wahrnehmung zu ändern, hilft uns, die Welt besser zu verstehen und beeinflusst mitunter sogar unser Handeln. Sie ist ein wirkungsvolles Werkzeug und eines, das von allen Organisationen – von Regierungen und öffentlichen Institutionen bis hin zu NGOs und den Medien – sorgfältig gehandhabt wird. Doch wie sieht es im Geschäftsumfeld aus? Welchen kommerziellen Stellenwert hat Terminologie?

Kurz gesagt: einen sehr hohen. In der Geschäftswelt repräsentiert die Terminologie die Identität und das Markenimage eines Unternehmens; sie vermittelt das Wesen und die wichtigste Botschaft des Unternehmens. Daher ist sie eine wertvolle Ressource, deren Einfluss nicht unterschätzt werden darf.

Die Terminologie eines Unternehmens festzulegen ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die gesamte Kommunikation im Zusammenhang mit diesem Unternehmen, sei es intern, im Marketing, im technischen Bereich oder gegenüber den Kunden, konsistent und effektiv ist. Wenn das Unternehmen auf einem globalen Markt tätig ist oder plant, international zu expandieren, wird die Frage, wie diese Terminologie dann verwaltet und in andere Sprachen übertragen wird, zu einer dringenden Angelegenheit.

Das Beispiel Facebook

Egal, wie groß das Unternehmen ist, Terminologiemanagement spielt immer eine wesentliche Rolle. Um das zu verstehen, muss man sich nur ansehen, wie viel Zeit, Geld und Mühe eines der weltweit bedeutendsten Unternehmen, Facebook, in diesem Bereich investiert.

2019 hat Facebooks Führungsteam für Global Business Marketing einen Head of Terminology ernannt, um ein „Wörterbuch der Marketingbegriffe“ zu erstellen. Der Social-Media-Riese verfügte bereits über eine gut verwaltete Produktterminologie, doch seine mehreren hundert weltweit verteilten Content Creator hatten keinen Zugriff auf diese Ressource und kein Tool, um die Einheitlichkeit ihrer Inhalte abzusichern. Mithilfe innovativer Methoden wurde zügig ein grundlegendes Wörterbuch entwickelt, das mittlerweile in über 30 Sprachen übersetzt wurde. Der Prozess war aufwändig und erforderte die Mitarbeit von vielen Abteilungen, doch das Ziel, „Genauigkeit und Konsistenz in der Übersetzung von Marketingbegriffen“ zu erreichen, hatte Vorrang.

Das Ganze lief natürlich komplexer ab, als hier dargestellt, doch es ist klar, was wir daraus mitnehmen können. Wenn Facebook so viel Wert auf Terminologiemanagement legt, sollten andere Unternehmen diesem Beispiel folgen.

Mehrwert durch Terminologie

Für Unternehmen jeder Größe sind die Zeit, die harte Arbeit und die Investitionen, die in die Entwicklung eines Produkts und einer Marke fließen, enorm. Wird der Terminologie, die mit dem Unternehmen verbunden ist, nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, kann dies ein echtes Risiko für zukünftiges Wachstum und Erfolg bedeuten. Bei der Expansion in globale Märkte ist es zweifellos eine Herausforderung, sicherzustellen, dass die etablierte Terminologie eines Unternehmens in allen Sprachen und Kulturen beibehalten wird, aber mit einer entsprechenden Strategie lassen sich Kosten senken, der Umsatz steigern und die Kommunikation optimieren.

In künftigen Blogbeiträgen sehen wir uns die Vorteile für Unternehmen genauer an und besprechen, wie Prozesse im Terminologiemanagement ablaufen und wie die spezialisierten Systeme von t’works unseren Kunden helfen, optimierte Ergebnisse zu erzielen.

Sollten Sie zwischenzeitlich Fragen zur Verwaltung Ihrer Terminologie oder einem unserer anderen Services haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
Wir helfen Ihnen gern weiter.

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